Wie in Japan oder Amerika so gibt es auch in Deutschland, hier insbesondere in Nordrhein-Westfalen, eine sehr vitale Noise- und Elektroklang-Szene, die weitgehend unterhalb des Radars der popkulturellen Öffentlichkeit agiert. Dies trotz einer kaum überbietbaren Radikalität und Konsequenz! Ist es Avantgarde, Handwerk, Frequenzterrorismus, Zauber, Krach oder eine Überwindung der musikalischen Konvention? Am Ende gar Kunst?
Eine Annäherung wagt erstmals diese filmischen Dokumentation, die vordringt ins ohrenbetäubende Zentrum des Geräuschs. Typen und Archetypen stehen da im Fokus wie der Krach-Elektronikerin JULIA BÜNNAGEL aus Köln, die schon mal ihre Performance- Schallplatten aus Zement gießt. Dazu CARSTEN VOLLMER aus Essen, der mit seinen Noise-Attacken jenseits von Gut und Böse agiert. Oder der Ein-Mann-DIY-Tausendsassa KAI NIGGEMANN aus Bochum, der Noise-Ambient-Handwerker EMERGE aus Augsburg, sowie der Wort- und Underground-Cut-Up-Akrobat PHILIP NUSSBAUM aus Mönchengladbach und der lärmende Laptop-Arbeiter GEHIRN. IMPLOSION aus der Nähe von Bremen. Und natürlich die unberechenbaren Performance-Tüftler KAFFEE UND KUCHEN aus Düsseldorf, die mit ihrer unbändigen Performance ruckzuck alles in Schutt und Asche legen. Alle werden vor der Kamera interviewt und ihre Live-Performances exklusiv eingefangen. Dazu erklären prominente Musiknachbarn und Zeitgrößen in Bild und Ton, was Noise, Atonalität oder Lärm-Techno jeweils bedeuten kann. Zu Interviews und Auftritten gibt es Ausflüge in die Natur, Dronenfahrten über Waldgebiete im Sauerland und in ein Tier- Gehege im Münsterland, dazu Nachtfahrten im Hochhaus-Viertel oder am Düsseldorfer Flughafen. Dazu explosive Performances in der Mönchengladbacher Altstadt-Initiative Köntges oder in einer Schrebergarte-Anlage am Rhein-Herne-Kanal. Im November 2020 sind die Dreharbeiten gestartet – und wurden von der Corona-Pandemie immer wieder auf neue Herausforderungen gestellt. Für den Film haben wir 15 Hauptinterviews mit Szene- Protagonisten geführt, dazu ein Jahr lang Live-Shows und Performances gefilmt – unter anderem im Kunstmuseum und der Bastion Bochum, im Depot Dortmund oder in der Essener Kanalisation.
www.diestilleueberlebt.com
Der Regisseur Peter Hesse ist bei der Vorführung anwesend und steht uns im Anschluss für Diskussion und Fragen zur Verfügung.
Für diese Veranstaltung konnten wir das Orbit 24 als Location gewinnen. Dieses befindet sich im obersten Geschoss des Bürogebäudes in der Orber Straße 24. Durch das Tor im Gebäude gehen und dann gleich links eine Treppe hoch und den Aufzug bis zum 7. Stock nehmen. Oben dann noch eine weitere Treppe höher gehen. Alternativ über die Treppen komplett nach oben laufen.
Corona: Bitte testet Euch, bevor Ihr zu uns kommt und bleibt bitte daheim, falls Ihr kränkelt. Im Innenraum besteht während der ganzen Veranstaltung die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske, die nur zum Trinken kurz abgenommen werden darf. Es gibt einen großen Balkon, auf dem man sich vor der Veranstaltung und während Pausen ohne Maske aufhalten kann.
13.10.2022, Einlass ab 19:30, Beginn ca. 20:30
Eintritt 6 Euro
Orbit 24, Orber Straße 24, 60386 Frankfurt am Main
www.orbit24.org